Carmens Wahlomat 5: Über Steindings und andere Anhänger der freien Marktwirtschaft

Gestern habe ich mich mit einer Freundin über die Frankfurter Rundschau unterhalten. Was hat sich eigentlich geändert seit der Übernahme durch die FAZ, fragten wir uns. Die Todesanzeigen, sagte meine knapp über vierzigjährige Freundin, diese Unmengen an Todesanzeigen. Weiterlesen „Carmens Wahlomat 5: Über Steindings und andere Anhänger der freien Marktwirtschaft“

Carmens Wahlomat 3: Ein grünes Danke

„Verkehrsminister haben mehr Tote zu beklagen als Innenminister, aber verteidigen die Freiheit stärker gegen die Sicherheit“ schrieb vor zwei Tagen Herr Häkelschwein auf Twitter. Der Tweet kam an, er wurde 182 mal favorisiert und 300 mal retweetet (für Nicht-Twitterer: an die eigene Gefolgschaft weitergeleitet). Meine spontane Twitter-Antwort: „Aber nur die Freiheit der Autofahrer“ hat wieder kein Schwein gelesen.

Ich kann mich ja über einiges aufregen – über die Auto-Gesellschaft aber besonders gut. Meine Abneigung gegen den motorisierten Individualverkehr und der Ärger über die Verschandelung des öffentlichen Raums finden allerdings auch täglich neue Nahrung. Wer sich für das Thema interessiert, dem seien die Schriften und Videos des Ingenieurs und Verkehrsplaners Hermann Knoflacher empfohlen.

Hier demonstrieren Schüler anhand des von Knoflacher erfundenen, selbstgebauten „Gehzeugs“ wie viel Platz ein Auto im öffentlichen Raum benötigt und wie anmaßend es scheint, wenn Fußgänger ebenso raumgreifend sind:

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Kurzbericht der Anti-Prism-Demo in Frankfurt

Waren es nun 900, wie die Polizei schätzt oder 3.600 Menschen, wie die Veranstalter meinen, die gestern an der Frankfurter Anti-Prism-Demo teilgenommen haben? Nach meiner Schätzung waren es 2.000 bis 3.000 Leute – angesichts der extremen Hitze, die gestern in Frankfurt herrschte, ist das recht viel.

Der Demo-Aufruf war auch auf Facebook gepostet worden, doch auf mysteriöse Weise verschwand die Seite, auch ein Facebook-Nutzer in meinem Bekanntenkreis erzählte, dass sein Demo-Aufruf nicht veröffentlicht wurde. Weiterlesen „Kurzbericht der Anti-Prism-Demo in Frankfurt“

„Grundrechte stehen nicht zur Disposition“

Im Überwachungsskandal zeigt sich, welche fatalen Folgen es hat, wenn Politiker regieren, für die das Internet „Neuland“ ist.

Der seit Jahrzehnten andauernde Verfassungsbruch durch die widerrechtlichen Überwachungen seitens der Amerikaner, das Kuschen und die masochistische Annahme des Ettiketts „BürgerInnen 2.Klasse“ seitens der Bundesregierung, all das müssen wir nicht hinnehmen. Es gibt durchaus deutsche und europäische Druckmittel, darauf hat der Blogger und Pirat Udo Vetter in einem Gespräch mit der Frankfurter Rundschau heute hingewiesen: Weiterlesen „„Grundrechte stehen nicht zur Disposition““

Carmens Wahlomat (2): Die Freiheit nehm ich mir!

Ich habe früher manchmal den Wahl-O-mat der Bundeszentrale für Politische Bildung gespielt. Das Ergebnis war immer, dass ich links-rot-grün eingestellt bin, heute wären vermehrt piratige Einschläge erkennbar. Doch die Partei, mit der ich laut Wahl-O-Mat am meisten übereinstimme, wähle ich nicht. Das liegt wohl an den Menschen, die für diese Partei kandidieren, aber auch an meiner persönlichen Gewichtung der Themen.

Da sich die Parteien bei vielen Themen einander angenähert haben (z.B. ESM, Mindestlohn, Kinderbetreuung etc.), ist sture Loyalität für eine Partei sinnlos geworden. Wir müssen also genauer hinschauen. Welche Themen bewegen mich als WählerIn ganz besonders und wie verhält sich mein Direktkandidat zu diesen Themen – diese Frage taugt mehr als der Konsum von tausend Talkshows. Weiterlesen „Carmens Wahlomat (2): Die Freiheit nehm ich mir!“

Ja zu Solidarität – nein zu Gewalt

Eine junge Demonstrantin zu einem Sanitäter: „Danke, dass ihr gekommen seid.“ Antwort: „Danke, dass ihr gekommen seid!“ (Kurzes Gespräch am Rande der Kundgebung in der Hofstraße)

Jan Umsonst, der Anmelder der „Sündenblock“-Solidaritäts-Demo hat sich bei der Auftakt-Kundgebung am Baseler Platz klar positioniert: Eine friedliche Demo soll es werden, ohne Gewalt, jede packt an, jeder passt auf. Es kamen viel mehr Menschen als erwartet, die Zahlen schwanken zwischen 7.000 und 20.000. Weiterlesen „Ja zu Solidarität – nein zu Gewalt“