So ruhig und verträumt, wie es auf dem Bild aussieht, wird es für Jahre an der Nidda in Berkersheim und Harheim nicht mehr sein. Der Ausbau der Main-Weser-Bahn beginnt im nächsten Jahr, die Rodungsarbeiten an der Strecke haben bereits begonnen. Auch wenn durch den Lärm und Baustellenverkehr harte Zeiten auf uns AnwohnerInnen zukommen, bin ich eine Befürworterin dieses wichtigen Infrastrukturprojektes (alle Artikel zum Thema hier: 4statt2)
Schlagwort: 4statt2
Weit und breit kein Güterzug
„Durch den Wegfall des Güter- und Fernverkehrs könnte die S6 auch ohne Ausbau im vieldiskutierten verbesserten Takt fahren“, behauptet die Bürgerinitiative Bahnane auf ihrer Webseite. Die Anwohnergruppe agitiert seit Jahren gegen den Ausbau der Main-Weser-Bahn – gern mit unbewiesenen und falschen Argumenten.
Jürgen Lerch von Pro Bahn und Bus hat sich jetzt die Mühe gemacht und auch das obige Argument widerlegt. Um exemplarisch die Zugbewegungen eines Werktages zur Hauptverkehrszeit zu erfassen, fotografierte er am 8.9.2015 alle Züge, die zwischen 7 und 8 Uhr auf der Main-Weser-Bahn in Richtung Frankfurt durch Berkersheim fuhren. Das Ergebnis: Kein Güterzug, kein Fernzug, sondern ausschließlich S-Bahnen und Regionalzüge nutzten die Strecke.
Bahnanen fahren niemals Bahn!
Was lange Zeit nur eine Vermutung von radikalen ÖPNV-Aktivisten war, ist seit heute morgen offiziell bestätigt:
Die Mitglieder der Bürgerinitiative Bahnane – einer Anwohnergruppe, die gegen den Ausbau der Main-Weser-Bahn kämpft – sind noch nie mit der S 6 gefahren!
Ausbau der Main-Weser-Bahn geht endlich voran
Fast 20 Jahre nach der Planfeststellung und 4 Jahre nachdem das Bundesverwaltungsgericht das Baurecht für das Vorhaben bestätigte, wird eines der wichtigstes Verkehrsinfrastruktur-Projekte in Hessen endlich begonnen: Die S 6 von Frankfurt-West nach Bad Vilbel erhält eigene Gleise. Damit wird der erste Bauabschnitt des Vorhabens umgesetzt. Für den zweiten Bauabschnitt – den Ausbau von Bad Vilbel bis Friedberg – gibt es noch keine Baugenehmigung.
Nach dem Ausbau könnte die S-Bahn, die zwischen Friedberg und Frankfurt-Süd verkehrt, eine attraktive Alternative für den motorisierten Individualverkehr werden. Bisher verpestet der Autoverkehr vor allem rund um die Friedberger Landstraße die Atemluft und dezimiert in der gesamten Stadt den öffentlichen Raum durch „Stehzeuge“ (Hermann Knoflacher). Die Bauarbeiten sollen 2017 beginnen und bis 2022 abgeschlossen sein. Während dieser Zeit werden wir Anwohner unter Lärm und Beeinträchtigungen des laufenden S-Bahn-Verkehrs leiden müssen. (Link zur Presseerklärung der DB: KLICK)
Alle Artikel auf UmamiBuecher zum Ausbau der Main-Weser-Bahn hier: 4statt2)
Online-Proleten sind überall
Kürzlich habe ich meinen Account bei Disqus gelöscht, den ich einst eingerichtet hatte, um gelegentlich Artikel der Frankfurter Rundschau zu kommentieren – und zwar nicht anonym, sondern unter Echtnamen. Aber dann hatte ich keine Lust mehr, mich von durchgeknallten Wutbürgern beschimpfen zu lassen. Männlicher Rentner, ehemals Beamter oder höherer Angestellter, Eigenheimbesitzer – so stelle ich mir den typischen Online-Prolet vor, wie er sich überall anonym in Kommentaren auslebt.
Schön beobachten kann man diese Spezies, wenn sie sich zum Ausbau der Main-Weser-Bahn äußert. Die flegelhaften Kommentatoren sind Anhänger der Bürgerinitativen gegen den Ausbau (Bahnane oder 2statt4) und beschimpfen die Befürworter des seit Jahrzehnten geplanten Infrastrukturprojekts, das endlich eigene Gleise für die S6 zwischen Frankfurt und Bad Vilbel vorsieht, als verlogen, korrupt, dämlich etc.
Deshalb: Ausbau der Main-Weser-Bahn
Morgen trifft sich im Bad Vilbeler Kurhaus die Bürgerinitiative Bahnane zu ihrer Vorstandssitzung. Wenn die Initiative, die sich lautstark und mit teils falschen Argumenten gegen den Ausbau der Main-Weser-Bahn stellt, Erfolg hätte, würde es an den S-Bahn-Haltestellen in Eschersheim, Berkersheim und Bad Vilbel Süd noch lange so aussehen:
4 statt 2: Mut statt Wut

Nicht jede S 6 kommt an meinem Einsteigebahnhof im Frankfurter Norden mit Verspätung an. Am Dienstag morgen z.B. kam sie pünktlich, musste aber unterwegs wegen Überholungen von Regionalzügen planmäßig und unplanmäßig halten, an meinem Ziel Konstablerwache hatte die Bahn 16 Minuten Verspätung. 23 Minuten fährt die S 6 regulär für die Strecke, genau doppelt so lang, nämlich 46 Minuten brauchte meine S 6 um 9:19 Uhr am Dienstag. Das ist Alltag für Pendler, weshalb auch ziemlich viele Leute lieber mit dem Auto in die Stadt fahren.
Dietmar Wischmeyer über den Wuthamster
„Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche“, dieser Spruch von F.W. Bernstein schoss mir gerade durch den Kopf, als ich dachte, ich muss mal auf dieses herrliche Wischmeyer-Video aus der letzten Heute Show verlinken. (Das Video ist inzwischen leider nicht mehr in der Mediathek vorhanden) Es geht um moderne Bürgerinitiativen und ihre Haltung „Nicht in meinem Vorgarten“ – kurz nimby genannt.
Windräder, Flüchtlingsheime, Neubaugebiete, Ausbau des öffentlichen Pesonennahverkehrs – natürlich ist das notwendig, „aber ich habs doch grad so schön ruhig“. Also greift der Mittelständler zum Schreckgespenst des Kommunalpolitikers: Er gründet eine BI, sucht Mitstreiter und klaubt ein paar Argumente zusammen, die er dann in den sozialen Medien verbreitet.