Diesen Vorsatz umzusetzen, fällt mir heute leicht: Großes Lob an die Journalistin Antonia Baum, die mir mit zwei meinungsfreudigen und inspirierenden Artikeln in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung aufgefallen ist.
Mit ihrem Artikel über die „Odenwaldhölle“ im FAS-Spezial Heimat hat Baum für teils heftige Reaktionen gesorgt. 160 LeserInnen haben sich in FAZ.net bereits zu dem Artikel geäußert, Odenwald-Fans widersprechen auf Facebook, der für den Landstrich zuständige Landrat Matthias Wilkes zeigt sich “entsetzt” von dem Artikel und fordert die FAS-Chefredaktion zu einer “Klarstellung” auf. Claudius Seidl reagierte gelassen auf den offenen Brief des Lokalpolitikers. (Link zur Antwort des FAS-Feuilletonchefs) Mich hat der Artikel zu eigenen Heimat-Gedanken inspiriert.
Wenige Tage später, am 5. Januar 2014, erschien Antonia Baums Artikel „Man muss wahnsinnig sein, heute ein Kind zu kriegen“ im Feuilleton der FAS, dessen Schlussfolgerungen ich hier zitiere:
„Es ist aber sehr dumm, den Feminismus in den Dienst des Kapitalismus (…) zu stellen, in welchem die Männer, seit es ihn gibt, stehen und davon Herzinfarkte bekommen.
Und deswegen muss es die Möglichkeit geben, weniger zu arbeiten. Für Männer und Frauen. Nicht achtzig, besser sechzig Prozent (…)
Vielleicht klingt das naiv und hippiemäßig, aber das ist ja das Verflixte an unserer Gegenwart, das zynische Lachen über alles, und genauso würde Angela Merkel wahrscheinlich auch ihre Mundwinkel verziehen, wenn sie davon hörte, weil sie und ihre Crew ja so wirtschaftsverliebt sind. Jedenfalls geht es denen bestimmt nicht um die Emanzipation der Frau oder die Befreiung des Mannes. In der neugewonnenen Freizeit könnten wir dann zusammen überlegen, was unser Optimierungswahn mit dem kapitalistischen System zu tun hat. Und Zeit mit den Kindern verbringen.“
Ich freue mich darauf, mehr von dieser Autorin zu lesen.